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Tom Kehrbaum: John Dewey – Demokratie und Bildung als Lebensform

Tom Kehrbaum führt in seinem Beitrag in das Leben und das Werk John Deweys ein. Selten bilden pädagogische, wissenschaftliche und politische Biografie eine so große Einheit wie bei Dewey. Die Aktualität ergibt sich aus der Überzeugung und pädagogischen Praxis Deweys, dass die unmittelbaren Erfahrungen und Probleme der Menschen Gegenstand pädagogischer und politischer Prozesse werden müssten. Es ist ein Konzept der unmittelbaren Beteiligung der Menschen. Dewey sieht Demokratie als Lebensform, die „im realen Leben gründet und erfahrbar ist“ (Tom Kehrbaum) und deshalb auch in Bezug auf die antidemokratischen Tendenzen in dieser Gesellschaft von zentraler Bedeutung sein kann. Werte entstehen aus der Reflexion von Praxis und sind zugleich die moralische Richtschnur dieser Praxis.

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Chaja Boebel: Werte in der Bildungsarbeit der IG Metall

Chaja Boebel berichtet aus ihrer Praxis in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit. Werte wie Solidarität und Demokratie sind in der Gewerkschaftsarbeit zentrale Orientierungen; sie sind das ethische, historische und emotionale Energiezentrum praktischer Interessenvertretung. Man kann verallgemeinernd sagen, dass die gewerkschaftlichen Werte in ihrer historischen Dimension Ausdruck zentraler Erfahrungen aus sozialen Auseinandersetzungen in Betrieb und Gesellschaft sind. Die schmerzlichen Erfahrungen mit dem Faschismus prägen bis heute. Werte und ihre Gegenwartsbedeutung sind aber nicht statisch, sondern gleichsam auch Gegenstand des jeweiligen Gegenwartsdiskurses. Die vom Gewerkschaftstag beschlossene Satzung ist z.B. Ausdruck eines solchen im innergewerkschaftlichen, demokratischen Prozess entstandenen Wertefundaments, in der das Bekenntnis zur Demokratie mit dem Willen zur Verteidigung dieser Demokratie verbunden ist.

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Dr. Guido Rißmann-Ottow: Skandal in Fafamadl? – Demokratielernen im Planspiel in der Ausbildung von Fachangestellten der Bundesagentur für Arbeit

Guido Rißmann-Ottow führt uns in ein Planspiel ein, das in der Ausbildung von Fachangestellten der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine zentrale Stelle innehat und als ein interessantes Beispiel für eine Praxis von Demokratiebildung in der beruflichen Bildung gelten kann. Ein sozialer Konflikt, in diesem Fall die öffentliche, durchaus von Vorurteilen und unterschiedlichen Positionen bestimmte Diskussion über die Existenz eines Wohnwagens mitten in der Stadt, in der eine durch Arbeitslosigkeit verarmte Familie wohnt, ist der Ausgangs- und Drehpunkt des Spiels. Als künftige Fachangestellte der Bundesagentur für Arbeit sollen sich die Lernenden in den jeweiligen Rollen der im Spiel vorgesehenen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Gruppen mit dem Fall auseinandersetzen, zu seiner Lösung beitragen und ihn auch mit ihrer künftigen Berufsrolle und dem Selbstverständnis der BA verbinden.

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Literaturhinweise

Oskar Negt: Der politische Mensch | Mahir Gökbudak / Reinhold Hedtke: 3. Ranking Politische Bildung | Achim Albrecht, Gesine Bade, Andreas Eis, Uwe Jakubczyk, Bernd Overwien (Hg.): Jetzt erst recht: Politische Bildung! | Tim Engartner: Ökonomisierung schulischer Bildung

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Editorial

Von Anfang an war der Europäische Qualifikationsrahmen und in seinem Gefolge der Deutsche Qualifikationsrahmen heftig umstritten. Auch innerhalb der Gewerkschaften reichten die Positionen von vorsichtigem Optimismus einerseits bis zu einer kritisch ablehnenden Position (vgl. den Beitrag von Nehls in dieser Ausgabe). Der wissenschaftliche Beraterkreis der Gewerkschaften ver.di und IG Metall hat in seinen Berufs-Bildungs-Perspektiven 2008 dem EQR sowie dem DQR umfassend Raum zur Verfügung gestellt.

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Hermann Nehls: Deutscher Qualifikationsrahmen – Warum war und ist er so wichtig für Gewerkschaften?

Im ersten Beitrag wird die Situation am Anfang, also zu der Zeit als der Europäische Qualifikationsrahmen auch die Diskussion in Deutschland erreichte noch einmal in den Blick zu nehmen. Hermann Nehls vom DGB Bundesvorstand erinnert sich in seinem Beitrag wie „alles anfing“. Nach einer Beschreibung der zentralen Punkte der damaligen Diskussionen sieht er weiterhin Chancen non-formales und informelles Lernen in das nationale Qualifikationssystem einzubinden. Das war auch damals die Begründung dafür, dass sich die Gewerkschaften auf das neoliberale Teufelszeug aus Europa eingelassen hatten.

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Mario Patuzzi: DQR – Hoffnung und Wirklichkeit

Mario Patuzzi vom DGB Bundesvorstand berichtet über die Erwartungen und Hoffnungen, welche die Gewerkschaften mit dem DQR verbunden haben und beschreibt, was davon aus Gewerkschaftssicht noch übrig ist. Er weist vor allem auf die Grenzen eines DQR hin, wenn er formuliert: „Weder ermöglicht er die Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen noch ist er ein Validierungsinstrument. Für alle diese Herausforderungen benötigen wir weitere Instrumente.“

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Sandra Bohlinger: Qualifikationsrahmen als Lehrstück politischer Mimikry

Dr. Sandra Bohlinger von der Universität Dresen setzt sich in ihrem Beitrag „Qualifikationsrahmen als Lehrstück politsicher Mimikry“ ebenfalls mit der Entstehungsgeschichte von EQR, NQR und DQR auseinander. In einer organisationstheoretischen Betrachtung kommt sie wie andere auch zu dem Ergebnis, dass der DQR „… keine rechtlichen Konsequenzen für alle jene hat, die auf mehr Durchlässigkeit, Mobilität, Gleichwertigkeit etc. gehofft haben, …“ aber immerhin zu dem halbwegs tröstlichen Schluss, dass der DQR dazu beitragen kann, nationalen Organisationen des Bildungssystems das Überleben zu sichern.

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Dr. Knut Diekmann: ESCO und Europass – ist ein europäisches und erweitertes Linked in im Entstehen?

Nach dem DQR ist vor ESCO und Europass. Nachdem der EQR und damit verbunden der DQR nicht zu der Auflösung der Berufsbildung beigetragen hat, aber auch wenig in Bewegung gesetzt hat hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Berufsabschlüssen in Europa könnte frei nach der formulierten These ESCO als ein weiterer Versuch der Europäischen Kommission angesehen werden, die (Berufs-)Bildungspolitiken der Mitgliedstaaten in den Griff zu bekommen. ESCO, das große Leitprojekt in der EU-Bildungspolitik könnte große Auswirkungen auch für die nationalstaatliche Autonomie haben.