Sigrid Hartong: Algorithmisierung von Bildung – Über schrumpfende Spielräume für demokratisches (Ver-)Handeln und warum die EdTech-Industrie nicht das einzige Problem ist
Sigrid Hartong befasst sich mit den Konsequenzen der Algorithmisierung von Bildung. Dies scheint in einer Phase des Diskurses, die Corona bedingt durch das Hohe Lied auf E-Learning bestimmt ist, von zentraler Bedeutung. Dabei geht es ihr nicht nur um die Folgen der ökonomischen Macht der großen EdTech-Konzerne (EdTect steht für Education Technology) oder um die Auseinandersetzung um die mit umfassenden Mitteln der Bundesregierung vom umstrittenen Hasso-Plattner-Institut umgesetzte und bundesweit standardisierte Schulcloud. „Das viel gravierendere Problem“ – so Sigrid Hartong – „liegt in der hochpolitischen Grundlogik der Digitalisierung selbst, konkreter in der damit zusammenhängenden Datafizierung und Algorithmisierung von Bildung.“ Denn – so ihre Argumentation – mit wachsender Datenverknüpfung wird die Heterogenität von Modellen und damit der (möglichen) Vielfalt von gesellschaftlichen Bildern und Urteilen „sukzessive reduziert“.