Editorial
Die meisten Industrienationen haben sehr viel weniger Schülerinnen und Schüler in Förderschulen. Italien, Spanien, Irland, Schweden, Finnland haben bereits vor Jahrzehnten fast ganz umgestellt auf eine gemeinsame Bildung und Erziehung. Es waren nahezu 13 Jahre Zeit, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass unser separierendes Bildungswesen transformiert werden muss. In dieser Ausgabe von DENK-doch-MAL.de wollen wir Fragen beleuchten: Warum ist die Aufbruchstimmung in Sachen Inklusion verflogen? Worin bestehen die Schwierigkeiten der Umsetzung an Schulen? Welchen Herausforderungen stehen die duale Berufsausbildung und die Hochschule auf dem Weg zur Inklusion gegenüber? Inwieweit geben die neuesten Statistiken der Kultusministerkonferenz Auskunft über die erfolgreiche Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen? Was macht es in Deutschland so schwer, die Förderschulen abzubauen? Inwiefern ist insbesondere die „größte“ Förderschule, nämlich die Schule für „Lernbehinderung“ ein geschichtsbelastetes Relikt? Und: Wie (üb)erlebt ein Kind mit einer Behinderung eigentlich die Schulzeit? DENK-doch-MAL.de Redaktionsmitglied, Martina Schmerr, hat die Ausgabe konzeptioniert, die Autoren ausgewählt und gewonnen.
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